"Augmented Faces" - Gesichtserkennung per HoloLens

Hololens

Menschen mit CRM-Datensätzen verknüpfen

Die Medieninformatik-Studenten (von rechts nach links) Cornelius Mendrina, Andreas Schliebitz, Simon Schwenne, Lukas Hesse und Bernhard Luedtke haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Potenzial der Microsoft HoloLens voll auszukosten. Unter der Betreuung von Prof. Dr. Heiko Tapken und in Kooperation mit Lukas Gramatowski von der SIEVERS-GROUP (links) hat die Gruppe der Hochschule Osnabrück es geschafft, mit ihrem Projekt auf der Messe "Informatik und Elektrotechnik - Lösungen für die Welt von morgen", große Aufmerksamkeit zu erregen.

Ihr Ziel: Mit der HoloLens-Brille eine Verknüpfung zwischen Menschen und Datensätzen sowie ein schnelles Abrufen der Daten bei bloßer Betrachtung des Menschen zu ermöglichen. So könnte man auf einer Messe einen Kunden identifizieren, die aktuellen Aktivitäten oder Projektzwischenstände abrufen und am Ende des Gesprächs Leads oder Protokolle per Sprachnotiz aufzeichnen, direkt ins CRM einspeisen und ggf. dem Kunden zukommen lassen. Maximal können 1.000.000 Personen mit je 248 Bildern registriert werden - Da sich das Aussehen stark verändern kann, erhöhen mehrere Bilder eines Menschen die Treffergenauigkeit.


Was ist die HoloLens?

Microsoft HoloLens ist eine Mixed-Reality-Brille, die mithilfe eines Natural User Interface interaktive 3D-Projektionen in der direkten Umgebung darstellen kann.

HoloLens funktioniert auch ohne Smartphone oder zusätzlichen Computer.


 

Funktioniert es?

Ich darf die HoloLens selbst ausprobieren. Der studentische Projektleiter Bernhard Luedtke erklärt mir, wie die Technik funktioniert. „Zunächst wird das Bild als Datenstruktur an einen Microsoft Azure Service (Face API) gesendet, damit die Gesichter identifiziert werden. Anschließend wird abgefragt, welches gespeicherte Bild am besten mit dem erfassten übereinstimmt.“

Ich schaue mit aufgesetzter HoloLens CRM-Ressortleiter Lukas Gramatowski an, ein grafischer Scan-Effekt macht mir deutlich, dass sein Gesicht untersucht wird. Sofort sehe ich ein holografisches Fenster, das seinen Vornamen und Nachnamen, seine aktuelle Emotion sowie die Treffergenauigkeit aufführt. Ich bin begeistert.

Die Face API der Azure Cognitive Services kann Gesichter erkennen und kann diese mit vorhandenen Gesichtern abgleichen. Alter kann geschätzt werden, wie ist die Stimmung, trägt die Person eine Brille oder hat sie einen Bart? Anschließend werden die Daten der erkannten Person aus dem verknüpften CRM-System geladen“, erzählt er.

Augemted Faces
Screenshot bei aufgesetzter HoloLens, der Nutzer wählt "Audionotiz aufnehmen".

Wohin geht die Reise?

Hunderte Stunden Arbeit stecken in dem Projekt der fünf Studenten. Doch wie praxisnah ist ihre Entwicklung? Man kann auf einer Messe wohl kaum mit einer so großen Brille herumlaufen. Ich frage Lukas Gramatowski nach der Nutzbarkeit dieser Innovation für die SIEVERS-GROUP.

 „Wir wollten in diesem Forschungsprojekt erforschen, was die Technik so kann und wollten die Praxis erproben. Wir sind sehr zufrieden, alles hat gut funktioniert, auch die Zusammenarbeit im Team war sehr gut. Mit den „Cognitive Services“ auf Azure haben wir mithilfe der Studenten einen wichtigen Schritt in Richtung Künstliche Intelligenz gemacht“, lobt er, betont aber auch, dass das Projekt als Forschung angesehen werden muss und wünscht sich, interessierten Kunden das Projekt am Standort Osnabrück begreifbar zu machen.

Denn wer weiß, vielleicht ist die HoloLens in ein paar Jahren in einer praktischeren Größe erhältlich und wir schaffen die bekannte Brücke von der Forschung zur Praxis.

 

Autor: Lasse Beckmann, Customer Relations

 

 

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