Das Lager des Bremer Spirituosen Contors (BSC) gleicht einer Schatzkammer: limitierte Einzelfassabfüllungen seltener Whiskys aus Schottland, aromatischer Rum aus Haiti oder preiswerter Gin für Mixgetränke. Zu den rund 2.300 aktiven Kunden zählen der Groß- und Einzelhandel, aber auch Fachgroßhändler und Getränkemärkte. Im Durchschnitt bezieht ein Kunde pro Bestellung 1,3 Paletten mit rund 680 kg Gewicht. Das BSC bietet seinen Kunden nicht nur ein ausgefeiltes Sortiment von mittlerweile 4.000 verschiedenen Artikeln, sondern auch einen zügigen Lieferservice. Ab dem Logistikzentrum in Bremen erfolgt die Zustellung deutschlandweit am folgenden Werktag.
Bremer Spirituosen Contor GmbH
Handel
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Enterprise Resource Planning
Seine Waren bevorratete das BSC früher in einem 3.400 m² großen Lager im Bremer Süden. Die Verwaltung dieses Lagers realisierte das Unternehmen mit den Logistikfunktionen, die das ERP-System Microsoft Dynamics NAV standardmäßig bietet. Das bedeutete auch, dass jedes Produkt immer nur einen festen Platz im Lager haben konnte. Kommissioniert wurde papiergebunden mit Belegen. Daher betrug die durchschnittliche Bearbeitungsdauer pro Auftrag 36 Minuten.
Aufgrund seines rasanten Wachstums stieß der Spirituosenhändler bei der Belieferung der rund 1.800 Kunden mit dieser Lösung bereits 2009 an seine Grenzen: „Bis zu 120 Aufträge pro Tag – mehr war nicht drin. Das Lager war randvoll und drohte nicht mehr beherrschbar zu sein. Außerdem war die Fehlerquote mit circa 3 Prozent für unsere Qualitätsansprüche zu hoch“, erinnert sich Marcus da Costa, Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung beim Bremer Spirituosen Contor, an die damalige Situation.
Daher entschied sich das Unternehmen für die Implementierung des Lagerverwaltungssystems SIEVERS WMS der SIEVERS-GROUP. SIEVERS WMS ist eine zertifizierte und voll integrierte Logistiklösung auf Basis von Microsoft Dynamics NAV. Der Spirituosenhändler erhielt somit ein integriertes System ohne eine einzige Schnittstelle, aber mit dem Potenzial und dem Funktionsumfang eines spezialisierten LVS.
Darüber hinaus fand das BSC in dem Osnabrücker IT-Architekturhaus einen passenden IT-Partner mit entsprechender Logistikerfahrung. „Das Know-how unseres Partners ist für uns ein entscheidendes Auswahlkriterium gewesen. Denn mehr als einen reinen Lieferanten brauchten wir einen Berater, der auch unsere Prozesse hinterfragt“, begründet da Costa die Entscheidung für die SIEVERS-GROUP und SIEVERS WMS.
Vor der Integration der Software definierten beide Partner Ziele und Anforderungen. Dabei stellte sich heraus, dass SIEVERS WMS bereits in der Standardversion alle Funktionalitäten bietet, die das BSC benötigte. Allein hinsichtlich der individuellen Ziele des Händlers wurde das System minimal angepasst.
Ein erlesener Tropfen sind nun auch die Lieferzeiten: Der Bremer Zwischenhändler gilt in der Branche als einer der schnellsten Lieferanten Deutschlands. Diesen Ruf verdankt das Unternehmen auch der leistungsfähigen integrierten Lagerverwaltungssoftware SIEVERS WMS. Damit konnte das BSC seine Kommissionierzeiten um 17 Prozent reduzieren.
Anders als vorher erfolgt die Lagerplatzvergabe nun teilchaotisch. SIEVERS WMS weist den einzulagernden Artikeln einen freien Platz zu. Dabei unterscheidet das Programm sowohl nach Saisonartikeln als auch zwischen A-, B- und C-Waren. Unterschreitet ein Fach eine bestimmte Füllhöhe, fordert das LVS automatisch Nachschub an. „Mit der dynamischen Lagerplatzvergabe haben wir förmlich die Luft aus den Regalen gepresst. So konnten wir nicht nur ein eigentlich zu kleines Lager vier Jahre weiterbetreiben, sondern das Sortiment sogar nochmals um 1.000 Artikel erweitern. Ohne SIEVERS WMS wäre das absolut undenkbar gewesen“, erläutert da Costa die realisierten Vorteile. Ein weiterer Pluspunkt: Mithilfe von SIEVERS WMS konnte die papiergebundene Kommissionierung abgelöst und durch Handhelds ersetzt werden.
Da SIEVERS WMS das Lager und den Warenbestand 1:1 abbildet, ist eine lückenlose Chargenrückverfolgung gewährleistet, ebenso wie die Einhaltung der Bestimmungen zum MHD und zur Zollkennzeichnung – für ein Unternehmen, das Spirituosen im- und exportiert, eine wichtige Funktion. Wenn ein Export ansteht, nimmt SIEVERS WMS die Zollanmeldung automatisch vor und erstellt auch automatisch die erforderlichen Papiere. „Als wir nach der Einführung unsere erste Inventur durchgeführt haben, konnten wir es kaum fassen, aber unsere Fehlerquote lag bei 0,001 Prozent. Wir waren sehr verblüfft über dieses sensationelle Ergebnis. Das sollte uns später dem Zoll gegenüber ein paar gute Argumente an die Hand geben“, berichtet da Costa.
Um weiter wachsen zu können, entschied sich der Spirituosenhändler vier Jahre später für den Umzug in ein größeres Distributionszentrum. Die neue Immobilie bietet auf 6.500 m² Platz für ca. 10.000 Palettenstellplätze und 6.000 Regalfächer. Fast alle Anpassungen, die im Rahmen des Softwareumzugs notwendig waren, konnte das BSC selbst durchführen. 4.000 unterschiedliche Artikel finden nun darin Platz, weiteres Wachstum ist jederzeit möglich und hat bereits stattgefunden: Rund ein Jahr nach der Inbetriebnahme des neuen Lagers beliefert das Unternehmen jetzt 2.300 aktive Kunden. Selbst Spitzen mit 280 bis 300 Aufträgen können komplett ohne Leihpersonal und mit der gleichen Anzahl an Kommissionierern bearbeitet werden. So kommt das BSC auf eine Umschlagshäufigkeit von 12,5 im Jahr.
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